ein leider immer noch sehr umstrittenes
und Thema mit
vielen ungeklärten Missverständnissen
Meinungen, Argumente und sonstiges zum Thema sind willkommen!
Bitte per Email an mich senden.
Auf dieser Seite wird nicht
verurteilt, |
Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben, |
Inhaltsverzeichnis:
Ab wann ist ein Mensch nach seiner Zeugung ein Mensch mit all seinen Grundrechten?
was wir nicht sehen, ist nicht real?
Kleine Kinder kann man dabei beobachten, wie sie
sich verstecken wollen, in dem sie sich die Augen zu halten.
"Du kannst mich nicht sehen, ich seh' Dich ja auch
nicht!"
Wir Erwachsene belächeln dieses kindliche
Verhalten, haben aber ein intuitives Verständnis dafür, warum das Kind zu
dieser Schlussfolgerung kommt. Es ist ein tief verwurzeltes
Überlebensinstrument, dass wir unseren Augen trauen, und nur als real
anerkennen, was wir auch sehen können. Wenn wir etwas nicht glauben können,
sagen wir oft den Satz
"Das will ich erst mal sehen!"
Aber andererseits sind wir hochzivilisierte
Menschen des 21. Jahrhunderts, die in Tausenden von Lebensbereichen die
Erfahrung machen, dass alles mögliche eindeutig existiert, obwohl wir es nicht
direkt sehen können.
Wer hat schon einmal die elektrische Spannung oder den elektrischen Strom
gesehen?
Wer den Sauerstoff, den wir atmen?
Wer würde annehmen, dass Musik nicht existiert, nur weil wir sie nicht sehen
können?
Wer zweifelt an der Existenz von Atomen, und wer hat diese schon mit eigenen
Augen gesehen?
Dennoch verleiht das Gesehen-Werden in unseren
Augen allem eine Art von besonderer Existenzberechtigung.
"Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!"
Dieser Satz bedeutet, es existiert zu 100% und ohne jeden Zweifel.
Wären wir uns der Existenz von Dingen genauso
bewusst, auch wenn wir sie nicht sehen, sondern nur von ihrer Existenz wissen,
dann gäbe es mit Sicherheit wesentlich weniger Abtreibungen!
Solange wir den Embryo oder Fötus nicht sehen, fällt es uns offensichtlich
viel leichter, sein Menschsein zu ignorieren. Manche sprechen davon, dass es
sich bei einem Embryo ja nur um einen Zellhaufen handeln würde.
Nun, Zellhaufen sind wir natürlich alle!
Wenn man an einem Zellhaufen kleine Füße und Hände sehen (!) kann, dann scheint es plötzlich absurd zu werden, weiterhin von einem Zellhaufen zu sprechen. Und dies ist tatsächlich schon am 44. bis 46. Tag nach der Zeugung der Fall:
Tag 44 Tag 46
Wir sehen hier also einen Menschen im Alter von
anderthalb Monat!
Beide Fotos von http://www.embryology.ch/carnegie/carnegiede.html?number=10
Es ist für viele Menschen sogar möglich, die Abtreibung auch noch im 3. Monat der Schwangerschaft als das Entfernen eines störenden Zellhaufens oder Gewebeklumpens zu betrachten, solange sie nur abstrakt daran denken, dass seit der Zeugung erst 3 Monate vergangen sind.
Die meisten dieser Menschen hätten aber ein deutlich anderes Gefühl zu einer Abtreibung im 3. Monat, wenn sie sich beispielsweise das folgendes Foto eines Menschen im Alter von 10 bis 11 Wochen ansehen würden:
Foto abfotografiert aus dem Buch "Ein Kind entsteht" von Lennart Nilsson
Die frühest mögliche Grenze fürs Menschsein und die juristische Sichtweise
Es gibt die verschiedensten gedanklichen (philosophische) und wissenschaftlichen Ansätze, ab welchem Zeitpunkt ein Mensch nach seiner Zeugung tatsächlich ein Mensch ist.
Sobald man irgendein
späteres Merkmal als die Befruchtung der Eizelle an sich dafür ins Auge fasst,
wird die Angelegenheit strittig und unklar.
Als Beispiel soll hier der australische Philosoph und Ethiker Peter Albert
David Singer, geboren 1946 in Australien, genannt werden. Aus seinen
philosophischen und ethischen Betrachtungen schließt Singer, dass unter
entsprechenden Umständen, die auch heutzutage in Deutschland als Gründe für
Abtreibungen anerkannt werden, auch eine Tötung des schon geborenen Babys
gerechtfertigt sein müsste! Seine Überlegungen sind durchaus schlüssig,
solange man bereit ist, als Kriterium für das Menschsein irgend etwas anderes
anzunehmen, als die eigentliche Befruchtung der menschlichen Eizelle.
Bitte lesen Sie Singers Argumente hierzu selbst in diesem Wikipedia Artikel (bitte anklicken)!
Halten wir also fest:
Es gibt verschiedene
schwerwiegende Gründe, die Frauen dazu veranlassen, sich für eine Abtreibung
zu entscheiden.
Diese Gründe werden in vier Gruppen unterteilt:
medizinische Indikation (Gefahr für die gegenwärtige oder zukünftige körperliche und/oder psychische Gesundheit der Mutter),
eugenische Indikation (Diagnose einer schwerwiegenden Behinderung des Kindes),
soziale Indikation (drohende Notlage)
ethische Indikation oder kriminologische Indikation (Schwangerschaft aufgrund einer Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauchs).
Das oberste Verfassungsgericht hat 1976 eine vom Gesetzgeber geplante Fristenregelung für Abtreibungen mit einem Urteil unterbunden, bei welchem das Gericht in der Urteilsbegründung erklärte, das Recht auf körperliche Unversehrtheit beziehe sich auch auf das werdende Leben im Mutterleib. Der Schutz dieses werdenden Lebens ergab sich aus Artikel eins des Grundgesetzes, wonach die staatliche Gewalt die Würde des Menschen zu schützen hatte. Nach Auffassung des höchsten Gerichts war der Embryo nicht nur Teil des mütterlichen Organismus, sondern ein selbständiges menschliches Wesen. Dies dominierte über das Recht der Mutter auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit, erklärte das höchste Gericht. Ausgenommen waren die oben genannten vier Indikationen.
Diese Rechtsauffassung wurde 1976 als sogenannte Indikationsregelung in Gesetzesform gebracht. Die Indikationslösung ist aber in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Gegenstand einer breiten Diskussion und öffentlicher Proteste. Von Ärzten wurde insbesondere die soziale Indikation zunehmend weiter ausgelegt, sodass bereits Arbeitslosigkeit oder ein geringes Einkommen als Begründung ausreichte. 1993 änderte sich die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes: Der Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) sei zwar rechtswidrig, sollte strafrechtlich aber nicht verfolgt werden. Mit dieser Änderung trat nun in Deutschland eine faktische Fristenregelung in Kraft.
Quelle: dieser Wikipedia Artikel (bitte anklicken)
Die Einbeziehung einer Fristenregelung in die eigentliche Grundauffassung, dass auch das werdende menschliche Leben im Mutterleib nach Artikel eins des Grundgesetzes ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat, ist höchst Widersprüchlich.
Die Festlegung der Frist von 12 Wochen nach der Zeugung, innerhalb derer die Abtreibung zwar rechtswidrig ist, aber straffrei bleibt, ist relativ willkürlich, und hängt nicht prinzipiell mit der Definition des Beginns menschlichen Lebens zusammen. Wahrscheinlich ist der Zeitpunkt der 12. Schwangerschaftswoche darum gewählt worden, weil zu diesem Zeitpunkt alle Organe des Embryos fertig angelegt sind und nur noch wachsen müssen.
Akzeptiert man erst einmal, dass es wegen den in die vier genannten Hauptgruppen eingeteilten Gründen gerechtfertigt ist, ein schon gezeugtes aber noch sehr junges menschliches Wesen zu töten, dann ist es tatsächlich nur noch eine Frage von verschieden möglichen Definitionen, ab wann ein Baby einen Entwicklungsstand erreicht hat, wo sein Tod schwerer wiegt, als die Gründe aus den vier genannten Hauptgruppen. Und dabei kann man sich ohne weiteres nachvollziehbar auf den Philosophen und Ethiker Peter Albert David Singer berufen, und eine Tötung des Babys auch noch Monate nach der Geburt als gerechtfertigt ansehen!
Wer
also eine gut begründete Tötung des Babys auch mehrere Monate nach der
Geburt auf keinen Fall befürworten möchte, kommt nicht umhin, diese
Tötung trotz der vorliegenden Gründe völlig abzulehnen!
Eine Zeitgrenze, ab welcher ein Mensch ein Mensch wird, und einen Tag zuvor noch keiner war, lässt sich definitiv nur beim Zeitpunkt der Zeugung ziehen. Alle späteren Zeitpunkte sind fließend, unklar definiert und zudem noch individuell unterschiedlich!
Ist eine Abtreibung ausschließlich eine ihren eigenen Körper betreffende Entscheidung der schwangeren Frau?
ein Überbleibsel aus dem Kampf der 70er Jahre um die Emanzipation der Frau?
Wir leben unbestrittener Weise in einer von Männern beherrschten Gesellschaft. Bis vor etwa bis zu den 60er Jahren waren Frauen in Deutschland in vielen Bereichen wesentlich mehr unterdrückt und benachteiligt als sie es heute sind, obwohl sie auch jetzt, im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends leider immer noch nicht völlig gleichberechtigt sind, und von Männern oft leider immer noch unterdrückt werden! Es gab allerdings in diesen letzten 40 bis 50 Jahren wesentliche Verbesserungen dieser Situation. Frauen wir Alice Schwarzer und andere haben viel Energie für diesen Wandel investiert!
Das Pendel war nicht im
Gleichgewicht! Es war stark zu der Seite gezogen, dass Frauen von Männern
unterdrückt sind.
Die Frauenbewegung hat das Pendel glücklicherweise in einigen Bereichen in
Bewegung versetzen können. Aber wie es nun mal mit einem Pendel so ist, und
darum verwende ich dieses Bild hier auch, ist es jetzt verschiedentlich zur
anderen Seite ausgeschwungen. Es darf aber bei der Emanzipation der Frauen nicht
um Rache für die lange Unterdrückung gehen! Es sollte sowieso nicht eine
Emanzipation der Frauen angestrebt werden, sondern eine Gleichberechtigung von
Frauen und Männern gleichermaßen!
Die Frauenbewegung hat im
Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen teilweise leider auch im Übereifer
übersehen, dass einige vermeintliche Fortschritte eher einem Eigentor glichen.
Nehmen wir beispielsweise die Pille als Verhütungsmethode, die von der
Frauenbewegung als Befreiung gefeiert wurde. Die Frauen waren glücklich, dass
sie plötzlich ohne die Männer dazu zu brauchen oder sie auch nur fragen zu
müssen, ganz alleine selbst entscheiden konnten, ob sie die Zeugung von Kindern
verhüten wollen.
Nach der langen Zeit, in der die Frauen dem guten Willen der Männer oft ausgeliefert waren, ob diese beim Sex verhüten oder nicht, und in der die Männer die Frauen allzu oft nach der Zeugung eines Kindes einfach alleine und im Stich ließen, ist die Freude der Frauenbewegung natürlich zu verstehen, als die Pille entwickelt worden war.
Aber im Licht betrachtet war die Pille der Emanzipation der Frauen eher abträglich, was viele Frauen leider noch nicht begriffen haben, oder auch nicht begreifen wollen. Vermeintlich erreichte Fortschritte gibt man ungern wieder auf.
Was war durch die Pille passiert? Die Frauen präsentierten sich den Männern plötzlich als bequem bepillte Sexobjekte! Die Männer brauchten nun noch weniger über Verhütung nachzudenken. Die Folgen von unüberlegtem und ungeschützten Geschlechtsverkehr wurden den Männern wesentlich öfter erspart, als es davor der Fall war. Die Männer mussten sich nun noch weniger als es sowieso schon der Fall war, mit dem weiblichen Körper und dessen natürlichen Funktionen auseinandersetzen!
Und wer hatte die negativen Auswirkungen dieser Anfangs noch sehr hochdosierten Hormonpräparate zu erleiden? Es waren natürlich wieder die Frauen!
Die von der Frauenbewegung so enthusiastisch begrüßte faktische Fristenregelung zur straffreien Abtreibung ist leider aus Sicht der Emanzipation der Frauen als ähnliches Eigentor einzustufen!
"Wenn sie keine Pille genommen hat, dann soll sie es halt wegmachen lassen!"
Diese frauenverachtende Haltung vieler Männer konnte sich nur in Kombination der beiden vermeintlichen Fortschritte der Frauenbewegung, der Entwicklung der Pille und der Reformierung des berühmten § 218, in der Männerwelt breit machen...!
Viel besser wäre es gewesen, wenn die Männer irgendwie dazu gezwungen worden wären, sich sowohl um die verschiedenen möglichen Methoden zur Verhütung, also auch um die Folgen von gedankenlos ungeschütztem Geschlechtverkehr aktiv kümmern zu müssen. Das hätte als echter Fortschritt der Frauenbewegung gefeiert werden können!
Und momentan gibt es bei den meisten Frauen noch keine Einsicht in die oben beschriebene Situation. Die meisten wollen lieber krampfhaft an diesen beiden Scheinerfolgen der Frauenbewegung festhalten, statt dass sie sehen, dass es auch andere Alternativen geben könnte, als die Situation von vor 50 Jahren und der heutigen Situation bezüglich Pille und Abtreibung.
Wer gegen Abtreibung oder Pille Stellung bezieht, wird sofort von Frauen und Männern, die sich gerne als modern betrachten möchten, als Feind der Emanzipation diffamiert...! Das ist sehr schade, denn so finden wir noch länger keine wahre Gleichberechtigung beider Geschlechter, und auch keine Ära die weder als Männerwelt, noch als Frauenwelt bezeichnet werden wird.
An dieser Stellen möchte ich — sozusagen als kleines Gegengewicht — den Text der Pop Sängerin Madonna ihres Songs "Papa don't preach" einfügen:
Papa I know you're
going to be upset
'Cause I was always your little girl
But you should know by now
I'm not a baby
You always taught me right from
wrong
I need your
help, daddy please be strong
I may be young at heart
But I know what I'm saying
The one you warned me all about
The one you said I could do without
We're in an awful mess, and I don't mean maybe - please
Papa don't preach, I'm in
trouble deep
Papa
don't preach, I've been losing sleep
But I made up my mind, I'm keeping my baby, oh
I'm gonna keep my baby, mmm...
He says that he's going to marry
me
We can raise a
little family
Maybe we'll be all right
It's a sacrifice
But my friends keep telling me
to give it up
Saying I'm too young, I ought to live it up
What I need right now is some good advice, please
Papa don't preach, I'm in
trouble deep
Papa
don't preach, I've been losing sleep
But I made up my mind, I'm keeping my baby, oh
I'm gonna keep my baby, mmm...
Daddy, daddy if you could only
see
Just how good
he's been treating me
You'd give us your blessing right now
'Cause we are in love, we are in love, so please
Papa don't preach, I'm in
trouble deep
Papa
don't preach, I've been losing sleep
But I made up my mind, I'm keeping my baby, oh
I'm gonna keep my baby, mmm...
Papa don't preach, I'm in
trouble deep
Papa
don't preach, I've been losing sleep
(repeat)
Oh, I'm gonna keep my baby, ooh
Don't you stop loving me daddy
I know, I'm keeping my baby
ist der Embryo ein Teil des Körpers der schwangeren Frau?
Hierüber kann man philosophieren und streiten.
Meine Meinung dazu ist folgende:
Alle Zellen eines Lebewesens haben im Inneren den kompletten Bauplan dieses Lebewesens gespeichert. Das wissen und kennen wir inzwischen ja alle: Die sogenannte DNS oder DNA (ist beides das selbe) im Inneren der Gene, die in den Zellen sind.
So ist es auch mit den Eizellen der Frau und den Samenzellen des Mannes. Sie sind jeweils Teil des Körpers der Frau, bzw. des Mannes.
Kommt es dann aber zu einer Befruchtung der Eizelle durch eine Samenzelle, verbindet und vermischt sich die DNS beider Zellen zu einem neuen Bauplan für ein neues Lebewesen. Ab diesem Moment ist die Eizelle nicht mehr eine Zelle des Körpers der Frau, und die entsprechende Samenzelle nicht mehr eine Zelle des Körpers des Mannes! Die befruchtete Eizelle ist eindeutig die erste Zelle des dadurch entstandenen neuen Menschen inklusive dem neuen DNS Bauplan, der ab diesem Zeitpunkt für den Rest seines Lebens in jeder Zelle dieses neuen Menschen zu finden sein wird, egal wo sich dieser Mensch auch befinden mag!
Ob das Baby als Embryo von der Mutter durch die Nabelschnur ernährt wird, später an der Mutterbrust saugt, oder noch später von der Mutter mit einem Löffel ernährt wird, macht keinen wesentlichen Unterschied an der Tatsache, dass die Mutter ihr Baby, welches ein neuer Mensch auf dieser Erde ist, ernährt. Und ob der Mensch von der Mutter ernährt wird, oder sich später selbst ernährt, spielt keine Rolle dafür, dass er selbst ein komplettes Lebewesen ist, so wie alle Lebewesen, durch einen eigenen Körper von allen anderen Lebewesen getrennt und unterscheidbar.
Es
mag der Mutter so vorkommen, dass ihr Kind ein Stück von ihr selbst ist, aber
das kann dem Vater genau so erscheinen, und auf eine gewisse Art ist es ja auch
richtig. Aber das Kind ist eben nicht nur ein Stück von der Mutter oder nur ein
Stück vom Vater, sondern eine Kombination von Stücken beider Eltern! Und dies
ist unabhängig davon, wie alt das Kind ist.
Natürlich kann das Gefühl, dass das Baby ein Stück der Mutter wäre, speziell
innerhalb der Schwangerschaft besonders stark sein, da es sich ja innerhalb
ihres Körpers befindet. Aber dennoch täuscht dieses Gefühl! Auch innerhalb
des Bauches der Mutter ist das Kind wie sein ganzes späteres Leben lang eine
Verbindung aus einem 'Stück' der Mutter und einem 'Stück' des Vaters!
Die Frauenbewegung der 70er und 80er Jahre hat im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Recht auf Abtreibung einen Ausspruch geprägt:
"Mein Bauch gehört mir!"
Damit
meinten sie, dass sie es sind, die über ihren eigenen Körper bestimmen und
entscheiden, und dass man ihnen dieses Recht nicht absprechen dürfe.
Dem kann ich voll und ganz zustimmen! Mein Bauch gehört auch mir, und ich
möchte beispielsweise gefragt werden, bevor mir jemand meinen Blinddarm
entfernt oder sonst etwas mit meinem Bauch vor hat.
Aber die Frauen beziehen sich mit diesem Ausspruch eben nicht wirklich auf ihren eigenen Bauch mit allem was dazu gehört, sondern auf das ungeborene Leben darin, und dieses hat eben einen eigenen Bauch und es gehört nicht zum Bauch der Mutter. Es wächst lediglich die ersten 40 Wochen seines Lebens innerhalb des Bauches der Mutter, ist aber wie oben erklärt von Anfang an kein Teil des Körpers der Mutter mehr!
Zieht man eine spätere Grenze, als die der Befruchtung, für die Festlegung, wann ein Mensch ein individuelles einmaliges Lebewesen wird, kommt man schnell in die Grauzone, in der es durchaus auch denkbar wird, ein Baby auch noch nach der Geburt aus gegebenen wichtigen Gründen zu töten.
Dass eine Abtreibung das Töten eines Lebewesens ist, bestreiten nur sehr verbohrte Abtreibungsbefürworter. Meist handelt es sich dabei um Männer, die verzweifelt nach Argumenten suchen, mit denen sie eine Abtreibung rechtfertigen wollen, um sich vor der Verantwortung zu drücken, nach dem sie 'versehentlich' ein Kind gezeugt haben...!
sollen Gesetze regeln, was Menschen in einer Gesellschaft tun dürfen?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der durch Gesetze geregelt
ist, welche unserer Handlungen für die Allgemeinheit als richtig oder falsch
gelten. Das ist unser Rechtssystem.
Das geltende Recht stimmt nicht immer mit
dem Gerechtigkeitsgefühl eines einzelnen Menschen überein. Dies liegt daran,
dass jedes Gesetz statt den Einzelnen immer die Allgemeinheit berücksichtigen,
und dieser gerecht werden muss.
Das Rechtssystem in den Ländern, die als Staatsform eine Demokratie haben, hat das hohe Ideal, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden müssen. Dies spiegelt sich wieder in dem Bild der römischen Göttin Justitia, eine Jungfrau mit verbundenen Augen, in einer Hand eine Waage, und in der anderen Hand ein Schwert Die Alternativen dazu sind Anarchie oder Diktatur. |
Wenn wir weder Anarchie noch Diktatur als Staatsform akzeptieren wollen, müssen wir uns mit dem Prinzip des Rechtsstaats abfinden, und dessen Schwächen in Kauf nehmen.
Die Menschen in Deutschland wählen alle vier Jahre durch eine demokratische Wahl die Regierung des Landes, und bejahen damit auch jedes Mal den Rechtsstaat und unser Rechtssystem.
Die Frage, ob Gesetze regeln sollen, was Menschen in einer Gesellschaft tun dürfen, und was nicht, muss also zumindest für Deutschland bejaht werden.
Auch wenn ein anderer Mensch beispielsweise unseren
Lebenspartner tötete, verbietet es unser Gesetz, dass wir die Entscheidung
treffen diesen Menschen zu töten und diese Entscheidung dann auch in die Tat
umsetzen. Das kann im Einzelfall schwer einzusehen sein, denn der Betroffene
wird das Gefühl haben, dass es doch schließlich SEIN Lebenspartner war, der da
getötet wurde, und dass ihm darum auch das Recht zusteht, sich zu entscheiden,
den Mörder auf irgend eine selbstgewählte Art und Weise zu bestrafen.
Wir alle wissen: Dieses Recht hat der Betroffene in unserem Rechtsstaat
glücklicherweise nicht!
Auch ohne offiziell dafür berechtigt zu sein, kann natürlich jeder Mensch
jederzeit für sich entscheiden, eine vom Gesetz verbotene Handlung zu begehen.
Falls die Justiz davon Kenntnis erlangt, wird er sich dann aber vor dem Gesetz
dafür verantworten und die strafrechtlichen Konsequenzen tragen müssen.
In unserem Rechtssystem musste es also auch eine gesetzliche Regelung dafür geben, wie damit umzugehen ist, wenn eine schwangere Frau aus für sie triftigen Gründen die Schwangerschaft vorzeitig unterbrechen will. Der Rechtsstaat darf hier nicht einfach sagen, dass dies die freie Entscheidung jeder Schwangeren Frau sei! Es musste ein Gesetz dafür formuliert werden.
Genau dies ist auch geschehen, wie im zweiten Unterkapitel zur Frage eins an dieser Stelle schon beschrieben.
Das Entscheidende an dieser gesetzlichen Regelung ist folgendes:
Bei Licht betrachtet haben wir in diesem Gesetz tatsächlich schon eine bisher ungenutzte ethische Basis für ein in Deutschland noch nicht existierendes befriedigendes Gesetz zur Euthanasie (aktive, passive und indirekte Sterbehilfe).
Die große Schwierigkeit hierbei ist die, dass man analog zum Gesetz zur Schwangerschaftsunterbrechung, keine abgrenzbare Frist festlegen kann, innerhalb derer die Sterbehilfe zwar rechtswidrig wäre, aber dennoch straffrei bleiben könnte. Hier kann man nicht einfach sagen, ab einem Zeitpunkt von 12 Wochen VOR dem natürlichen Tod kann die Sterbehilfe unter bestimmten Voraussetzungen straffrei bleiben. Der genaue Zeitpunkt des natürlichen Todes wird immer ungewiss bleiben, wohingegen der Zeitpunkt der Zeugung eines Menschen klar definierte ist!
Durch die gesetzliche Regelung einer möglichen Straffreiheit von Abtreibung bei Vorliegen bestimmter Umstände und Voraussetzungen, ist in unserer Gesellschaft in den letzten 31 Jahren etwas fatales geschehen:
Wie werden Abtreibungen vorgenommen?
Es gibt hauptsächlich 3 verschiedenen Methoden, die bei
Abtreibungen angewendet werden, wenn die Einnistung (Nidation) der befruchteten
Eizelle schon stattgefunden hat.
Eine 4. Methode kann angewendet werden, wenn die befruchtete Eizelle sich noch nicht in der Gebärmutter eingenistet hat. Diese Methode verhindert die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Die befruchtete Eizelle wird dann mit einer Menstruationsblutung ausgeschwemmt. Diese 4. Methode gliedert sich eigentlich in einige verschiedene Möglichkeiten, um die Einnistung zu verhindern.
Die drei Methoden, die nach der Einnistung des Embryos bei einer Abtreibung zur Anwendung kommen heißen in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit:
Ich möchte auf dieser Seite keine Horrorbilder von abgetriebenen Embryos veröffentlichen. Andererseits halte ich es dennoch für wichtig, dass sich alle, die sich mit dem Thema befassen, auch ein wirkliches Bild von dieser Sache machen! Mit wohlklingenden wissenschaftlichen Fachbezeichnungen kann die Realität nämlich drastisch verharmlost werden.
Als Beispiel für diese Verharmlosung möchte ich folgenden Satz aus einem Wikipedia Artikel nennen, wo man ja auf Neutralität, Sachlichkeit und Wissenschaftlichkeit großen Wert legt:
"In etwa 5
% der Behandlungen ist der medikamentöse Abbruch nicht erfolgreich,
bzw. es bleibt soviel Restmaterial in
der Gebärmutter zurück,
dass noch eine
chirurgische Behandlung notwendig ist, meist in Form einer Kürettage."
Dass hier die Leichenteile eines Embryos als "Restmaterial" bezeichnet werden, halte ich für sehr bezeichnend dafür, welches 'Bild' in großen Teilen der deutschen Bevölkerung über das Thema Abtreibung entstanden ist. Es scheint mir leider auch bezeichnend für die deutsche Kaltblütigkeit zu sein, mit der durch bestimmte und gezielt ausgesuchte Wortwahl schreckliche Geschehnisse ausgedrückt werden können, ohne dass man ein Gefühl für die eigentliche Realität dessen bekommen muss, was damit eigentlich gemeint ist. Ich möchte hier lieber darauf verzichten Beispiele dafür zu nennen...
Um den Lesern dieser Seite die eigene Wahl zu lassen, ob er genauere Beschreibungen der oben genannten Methoden, und vor allem auch die entsprechenden Fotos sehen und lesen möchte, biete ich hier lediglich aber immerhin drei direkte Links zu den jeweiligen Abtreibungsmethoden an.
Warnung!
folgende Links führen direkt zu Fotos von
abgetriebenen Embryos,
und können eine Nachhaltige Wirkung auf sensible
oder junge Menschen haben!
Von der selben Seite (www.abtreibung.de) stammen auch folgende Ärzteberichte, die ich an dieser Stelle nun hier einfüge:
Wenn man wie ich erlebt hat, dass der intakte, etwa vier bis fünf Zentimeter lange Körper des Ungeborenen mit einem Teil der Gebärmutter-Hautschicht ans Tageslicht befördert wird und plötzlich in der Nierenschale vor einem liegt, so weiß man, dass es sich bei diesem Tun um die Tötung eines Menschen handelt. Der Embryo, dem man auch im zweiten und dritten Schwangerschaftsmonat schon deutlich ansieht, dass er ein Menschlein ist, schlägt für einige Sekunden voller Verzweiflung über das ihm widerfahrene Schicksal mit seinen Gliedern um sich, macht mit der Mundspalte vergebliche Atmungsversuche, ehe sein eben noch rosiger Körper leichenblass wird, ein Zittern über ihn geht, sein Herz aufhört zu schlagen und er seine Ärmchen und Beinchen zum letzten Male ausstreckt. Dr. med. Georg Pessel
Es gab eine Zeit in meinem Leben, wo auch ich die Abtreibung als alleinige Angelegenheit einer Frau sah, die sie mit ihrem Arzt und ihrem Gott aushandeln müsse. Als Christ kannte ich wohl die Aussagen der Bibel, aber als moderner Mediziner wollte ich flexibel und human sein. Eines Tages stand ich dann selbst im Operationssaal und sah bei einer Abtreibung zu. Die Saugcurette wurde eingeführt, die Vakuumpumpe angestellt. Langsam kletterte der Zeiger des Manometers höher. Plötzlich zerriss ein lautes gieriges Schlürfen die Stille des OP. Damals, als der mörderische Schlund des Saugrohres das Leben verschlang und schaumiges Blut, zerfetztes Gewebe und abgehackte Händchen ausspie, da wurde ich zum vehementen Abtreibungsgegner. Ich habe mich seither geweigert, auch nur eine Narkose für diesen Eingriff zu machen. Dr. med. Samuel Pfeifer |
paradoxe Situationen für Ärzte
An dieser Stelle möchte ich den Artikel aus der Berliner Zeitung von Thorkit Treichel einfügen, in welchem er an mehreren Stellen den Chefarzt der Berliner Charité, Joachim Dudenhausen, zitiert.
Das einprägsamste Zitat von Joachim Dudenhausen, welches auch die paradoxe Situation von Ärzten bezüglich der Abtreibungsthematik sehr gut veranschaulicht, lautet:
und:
Hier nun der ganze Artikel
(Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung
25.05.2007
Lokales - Seite 17
Jede vierte Schwangere hat im vorigen Jahr ihr Baby abgetrieben. Mit rund 10 000 Schwangerschaftsabbrüchen hält Berlin deutschlandweit den Rekord. Für den Direktor der drei Geburtskliniken der Charité, Joachim Dudenhausen, sind das skandalöse Zahlen. Er will etwas dagegen tun. "Inzwischen können wir Frühgeborene mit 400 Gramm retten, und im Raum nebenan wird ein Kind mit 600 Gramm getötet", sagt er. Nach seiner Meinung tragen Ärzte dazu bei, dass Frauen vorschnell abtreiben. "Ich kritisiere, dass Frauen häufig ohne vorherige ärztliche Beratung eine Entscheidung treffen."
So würden Schwangere, die erfahren, dass ihr Kind ein Down-Syndrom hat, unter Schock stehen und meistens sofort abtreiben wollen. Wenn sie aber von ihrem Arzt umfassend über Folgen der Behinderung informiert würden, könnte ihre Entscheidung anders ausfallen. "Es gibt einen Automatismus: Eine Schwangere ab einem bestimmten Alter lässt eine pränatale Diagnostik machen, erfährt, dass ihr Kind behindert ist und lässt abtreiben", sagt er.
Laut Gesetz sind Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nach vorheriger Beratung möglich und danach nur noch mit einer medizinischen Indikation: wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist oder sie wegen einer Behinderung ihres Kindes psychisch so stark belastet würde, dass ihr die Fortsetzung der Schwangerschaft nicht zugemutet werden kann.
"Behinderte haben keine Lobby"
Abtreibungen in der Regelzeit werden in der Charité nicht vorgenommen, wohl aber spätere Abbrüche ab der 13. Woche. Mit insgesamt 6 000 Neugeborenen jährlich in den drei Geburtskliniken hat das Universitätsklinikum eine der größten Geburtshilfeabteilungen Europas. Im April hat Dudenhausen auch die Leitung der Geburtsklinik in Mitte übernommen. "Dass ein Abbruch in der 27. Schwangerschaftswoche wegen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte vorgenommen wird, das wird es mit mir nicht geben. Da mache ich nicht mit", sagt er. Er würde in so einem Fall keine medizinische Indikation geben.
Behinderte haben keine Lobby, sagt Gudrun Janke, Sprecherin der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung. "Jedes Leben ist zu schützen." Armin Kühn, Gynäkologe und Geburtshelfer am Auguste-Viktoria-Klinikum von Vivantes, sagt: "Ein Down-Syndrom ist kein Abbruchgrund."
Doch tatsächlich kann jede Schwangere abtreiben, wenn sie es will, sagt der CDU-Bundestags-Abgeordnete und behindertenpolitische Sprecher seiner Fraktion, Hubert Hüppe. "Wenn die Schwangere von ihrem Mann verlassen wurde, ist sie seelisch beeinträchtigt und erhält eine medizinische Indikation", sagt er. Die muss zwar ein anderer Arzt ausstellen, als der, der den Eingriff vornimmt, aber Hüppe fordert, dass noch ein weiterer Arzt hinzugezogen wird. Der Katholik will Spätabtreibungen ab der 22. Woche verbieten lassen. Sie machen zwar nur einen geringen Anteil aller Abtreibungen aus, genaue Zahlen gibt es nicht, aber der Politiker warnt, "dass Behinderte immer weniger Chancen haben zu überleben, weil mit immer weniger Aufwand immer besser Gendefekte festgestellt werden können".
Auch Chefarzt Dudenhausen hat gegen die Reform des Paragraphen 218 im Jahr 1995 gekämpft, die keine zeitliche Begrenzung von Spätabbrüchen mehr festlegt. Bis dahin war dies nur bis zur 24. Woche erlaubt. Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei.PDS) sagt jedoch, dass das Gesetz "eine große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts" war. "Dafür mussten Frauen lange kämpfen. Sie haben das Recht, selbst zu entscheiden."
Doch Joachim Dudenhausen hält auch viele Abbrüche in der Regelzeit von zwölf Wochen für vermeidbar. Häufig seien sie sozialen Faktoren geschuldet. Eltern fehle es an finanzieller Unterstützung.
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Rechtslage
Beratung: Ein Schwangerschaftsabbruch ist rechtswidrig, aber straffrei wenn er innerhalb von zwölf Wochen erfolgt, die Frau den Abbruch verlangt und sie dem Arzt durch eine Bescheinigung einer anerkannten Beratungsstelle eine mindestens drei Tage zurückliegende Konfliktberatung nachgewiesen hat.
Ausnahme: Ein Abbruch ist ebenfalls möglich, wenn die Schwangerschaft auf einer kriminellen Handlung, beispielsweise einer Vergewaltigung, beruht.
Medizinische Indikation: Ein Schwangerschaftsabbruch kann notwendig sein, um eine Lebensgefahr oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der körperlichen oder seelischen Gesundheit der Frau abzuwenden. Eine zeitliche Befristung besteht hier nicht.
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"Eltern brauchen finanzielle Hilfe, dann entscheiden sie sich für Kinder", sagt Charité-Chefarzt Dudenhausen.
(Quelle des obigen Artikels: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
Immer wieder hört man, dass eine Abtreibung so gut wie keine körperlichen oder psychischen Probleme bei Frauen verursachen würden. Dem kann ich nach allen Erfahrungen, die ich von Frauen hörte, die eine Abtreibung hinter sich haben, nicht zustimmen! Gerade in den letzten Tagen erreichte mich ein ergreifender Erfahrungsberichtbericht einer Frau über das Forum dieser HP. Ich antwortete auch darauf, denn ich wollte dieser Frau helfen, trotz aller negativen Gefühle, die sie seither in sich trägt, wieder Mut zu fassen und die ganze Sache in einem größeren Rahmen, und damit auch bedingt positiv zu sehen.
Ich habe von dieser Frau keine Kontaktdaten, aber das Forum ist genauso öffentlich wie diese HP, und darum veröffentliche ich ihren Bericht und meine Antwort auch hier auf dieser Seite.
Weil meine Antwort auf ihren Bericht eigentlich zum Thema der folgenden Überschrift gehört, stehen sowohl ihr Bericht als auch meine Antwort darauf im nächsten Abschnitt dieser Seite. Der Hinweis darauf gehörte allerdings thematisch zu diesem Abschnitt.
Die Folgen einer Abtreibung für das Kind scheinen vordergründig betrachtet klar auf der Hand zu liegen:
Es handelt sich um eine Todesfolge.
Dies ist zwar der Regelfall, aber es gibt da
tatsächlich Ausnahmen, und dies sollte man auch unbedingt wissen:
Manche Kinder überleben ihre eigene Abtreibung!
Und wie die Folgen der Abtreibung für solche Kinder aussehen, kann man
sich ohne viel Phantasie zu brauchen ja ausmahlen:
Oft bleiben bei solchen Kindern durch die
Abtreibung bedingte dauerhafte Schädigungen zurück, und die Kinder leben ein
Leben als behindertes Kind, welches weiß, dass seine Behinderung daher kommt,
dass seine Mutter versucht hatte es abzutreiben...
Wie sich so eine Situation und so ein Wissen außer der sowieso schon
vorhandenen körperlichen Behinderung dann auch noch psychisch auswirken, muss
man wohl nicht näher beschreiben...
Gibt es
möglichen Trost für
Mütter, die eine Abtreibung hinter sich haben,
und es so
sehr bereuen, dass sie nicht darüber hinweg zu kommen scheinen?
Zwei Betrachtungsweisen zu schon erfolgten
Abtreibungen, die beide mit der Überzeugung der Widergeburt zusammenhängen,
könnten vielleicht Trost spenden, wenn man als Frau nicht damit fertig wird,
dass man eine Abtreibung vornehmen ließ, aus welchen Gründen dies auch immer
geschah (außerdem möchte ich auf den weiter unten stehenden Erfahrungsbericht
einer Mutter und meiner Antwort an diese Mutter hinweisen. Auch hier könnten
Frauen nach einer Abtreibung Trost finden und neue Kraft schöpfen):
In Kulturen, in denen ein großer Teil der
Bevölkerung von der Wiedergeburt überzeugt sind, betrachtet man
Abtreibungen häufig als freundliche Einladung an die Seele, die sich in dem
Baby gerade verkörpert hatte, sich in besseren Lebensumständen zu
verkörpern, als denen, die ihr von der Mutter und ihrem Lebensumfeld
hätten geboten werden können.
Durch den Gedanken, dass die Seele schon viele Leben gelebt hatte, und dass
sie noch viele Leben vor sich hat, wird diese oben beschriebene Vorstellung
für Menschen dieser Kulturen denkbar und plausibel.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass
Wiedergeburt als Naturgesetz für uns alle gegeben ist. Für mich hat das
nichts mit Religion, Glaube oder Kulturkreis zu tun. Eher damit, dass wir
die Naturgesetze längst noch nicht alle erkannt und verstanden haben.
Ich denke, dass sich die verkörpernde Seele entsprechend ihrem
Entwicklungs- und Erfahrungsstand (das kann man auch Karma nennen)
die dafür passenden Eltern aussucht. Und zwar mit einem aus dem Zeitablauf
herausgelösten Überblick über die mögliche Zukunft der nächsten
Verkörperung.
Das wiederum bedeutet, dass sich die Seele Deines Kindes Dich und Deinen
Vater als Eltern ausgesucht hat, und dass sie hierbei vorher schon 'sah',
dass Du Dich durch die Umstände und die Situation bedingt zur Abtreibung entschieden
hast, oder diese vielleicht sogar gegen Deinen innersten Willen durchführen
lassen hast.
Und trotzdem, oder besser genau darum hat sich
die Seele Deines Babys genau diese Verkörperung ausgesucht! Es war zwar nur
ein sehr kurzes Leben, aber ich bin sicher, dass diese Seele mit dem Erleben
dessen, was mit ihr da passiert ist, einen wichtigen Teil ihres Karmas
ausgeglichen hat.
Vielleicht hatte diese Seele in einer früheren
Verkörperung als Arzt oder Ärztin gearbeitet, und hatte dabei auch
Abtreibungen vorgenommen. Für ein dementsprechende unausgeglichene Karma
kann es aber auch viele andere Ursachen in früheren Leben dieser Seele geben.
Jetzt, wo das Karma ausgeglichen ist, kennt die Seele Deines Babys diese
Handlung von beiden Seiten:
Als irgendwie beteiligter Täter, – und als Opfer.
Nun kann sich die Seele
Deines so früh gestorbenen Babys anderen wichtigen Schritten ihrer Entwicklung
zuwenden, und dies vielleicht sogar auch mit Dir als Mutter, verkörpert als ein
anderes Kind von Dir.
Ich hoffe und wünsche mir, dass diese Gedanken wenigstens einer Frau, die eine Abtreibung hinter sich hat, etwas Trost spenden und sie ihren inneren Frieden wieder finden lassen können. Noch schöner wäre es natürlich, wenn mehr als eine Frau in dieser Situation von diesem Trost berührt werden könnte.
Obwohl ich entschiedener Gegner von Abtreibung bin, weiß ich, dass niemand rückgängig machen kann, was schon geschehen ist.
Und ich weiß auch, dass wir alle immer die Wahl haben, das Negative oder das Positive unserer Situationen zu suchen und zu betrachten. Es ist mir tatsächlich nichts in Erinnerung, bei dem es mir nicht gelungen wäre, wenigstens in irgend einer Art und Weise auch etwas Positives gefunden zu haben.
Erfahrungsberichte
von Frauen, die abgetrieben haben, und meine Versuche hilfreiche Antworten zu
geben:
(aus dem Forum zu diesen Seiten, das aber leider mangels Aktivitäten inzwischen eingestellt wurde.)
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ja du hast Recht, es gibt keine
zwingenden Gründe und doch ...ich habe es getan, ich fühlte mich so
aussichtslos, bei mir kam die Scham dazu weil ich noch in einer festen Beziehung
war, ich hatte einen Alltag (noch ) mit Mann und Kind und einem Kind im Bauch
von einem anderen Mann... ich selbst habe mich in so eine Situation gebracht
der Vater des Kindes in meinem Bauch hat sehr für das Kind gekämpft, mich
angefleht es zu behalten, ich konnte dem Druck von außen nicht standhalten,
alles lief schief was schief laufen konnte, meine Gyn. Praxis die gleichzeitig
Beratungsstelle war, die ambul. OP-Einrichtung, wo mich niemand mehr fragte,
mein Mund blieb stumm und meine Mutter, die mir mit fast 38 Jahren den Kopf
wusch und mich so manipulierte, mir immer wieder sagte, du bist keine gute Frau,
deinen Mann betrügen, was wird dein Sohn sagen, wenn er groß ist und alles mal
erfährt...
was hatte ich denn aber verbrochen ? ich hatte mich nach 7 Jahren Beziehung neu
verliebt und wir bekamen ein Kind, ich mein 2tes er sein erstes, wir haben uns
gefreut...
sagt man nicht auch ein Kind ist ein Ausdruck sichtbar gewordener Liebe?
ich habe sofort nach dem Eingriff geweint, mir ging es und geht es immer noch
sehr schlecht, ich träume viel... ich suche manchmal auch nach ihm /ihr... ich
möchte ihm dann sagen, das ich es lieb hatte, das ich ohne es nicht mehr kann,
das es fehlt, ich weiß nicht wie es ausgesehen hätte, nicht mit Gewissheit, es
so schmerzt sein Mammi nicht hören zu können...
WAS HABE ICH NUR GETAN!!??? ICH HABE MICH SCHULDIG GEMACHT!!
in der Anfangszeit danach, konnte ich mich schwer um meinen Sohn
kümmern, war nicht mehr arbeitsfähig, meine Beziehung zu meiner Mutter habe
ich gebrochen, mit meinem Söhnchen jetzt geht es wieder und wir sind sehr
innig, die Beziehung zu dem Mann ging in die Brüche, schwanger bin ich auch
nicht mehr geworden, jetzt bin ich alleinerziehend, finanziell, körperlich aber
vor allem seelisch zerstört!
ich danke dir für diese Homepage
Frühling
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Und hier meine Antwort auf diesen Erfahrungsbericht:
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Hallo Frühling,
ich danke Dir für Deinen ehrlichen und ergreifenden Beitrag!
Ich möchte Dir jetzt versuchen klar zu machen, dass Du seelisch unzerstörbar
und darum auch seelisch nicht zerstört bist:
Wir sprechen sehr oft von Seele, wenn wir Gefühle und/oder Geist meinen.
Unsere Gefühle und unser Geist sind an das kleine kurze Leben unserer
jeweiligen Verkörperung gebunden, und beides stirbt auch mit dem Körper.
Unsere Gefühle und unser Geist können beschädigt werden (vor allem unsere Gefühle!).
Unsere Seele ist aber unzerstörbar! Sie entwickelt sich durch jedes Leben und
jede (!) Erfahrung, also auch durch die negativen (!) Erfahrungen, weiter, und
diese Weiterentwicklung der Seele ist IMMER positiv!
Um von einem Kind zum erwachsenen und verantwortungsbewussten Menschen zu
reifen, braucht es auch negative Erfahrungen. Jeder der Kinder hat weiß das.
Um eine voll entwickelte Seele zu werden, braucht es viele Leben und darunter
auch solche mit negativen Erfahrungen. Das ist genau das gleiche!
Warum bin ich so überzeugt, dass für mich die Befürwortung einer Abtreibung
niemals in Frage käme, es sei denn es stünde medizinisch fest, dass Mutter,
Kind, oder beide sterben werden, wenn die Schwangerschaft nicht sofort
abgebrochen wird?
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass meine Überzeugung aus Erfahrungen
in meinen früheren Verkörperungen resultiert, die so oder so ähnlich waren,
wie Du Deine Erfahrung hier geschildert hast!
Und jetzt, in meiner jetzigen Verkörperung bin ich froh diese feste Überzeugung
zu haben. Ich bin auch froh, dass ich die entsprechenden Lernprozesse aus früheren
Leben vergessen durfte!
Und so wirst auch Du (speziell Deine Seele) von Deiner negativen Erfahrung
letztlich profitieren, OBWOHL Du sie vergessen dürfen wirst.
Tröste Dich mit diesen Gedanken so gut es geht, und vertraue auf die Unzerstörbarkeit
Deiner Seele, die nicht Deine Gefühle und nicht Dein Geist ist. Dann wirst Du
auch in Deinem jetzigen Leben schon Frieden finden können. Und um Vergebung
hast Du Dein zweites Kind ja gebeten. Sei sicher, dass Dir von der Seele Deines
zweiten Kindes verziehen wurde, denn mehr als bereuen und um Vergebung bitten
kann man nicht machen.
Und auch die Seele Deines zweiten Kindes wird von der Erfahrung, abgetrieben
worden zu sein, in ihrer Gesamtentwicklung profitieren, da kannst und darfst Du
Dir sicher sein!
Viele liebe Grüße,
Martin
PS:
Du kannst mich auch jederzeit per Email kontaktieren, wenn Du möchtest: maki@astrosoft.de
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Hier die Email einer weiteren Mutter,
die mich heute erreichte, meine Antwort darauf,
und ihre Reaktion auf meine Antwort in Form einer weiteren Email an mich:
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Lieber Maki,
ich habe Deinen Bericht über Schwangerschaftsabbruch gelesen und ich muss sagen,
dass Du mir mit Deinen Worten Trost und Zuversicht gegeben hast.
Ich habe vor kurzem eine Abtreibung vornehmen lassen.
Es war das schrecklichste was ich tun konnte und ich habe das Gefühl,
dass ich mir das niemals verzeihen kann.
Ich kann Dir nicht sagen, warum ich das getan habe. Ich war nicht ich selbst.
Als ob ich ein anderer Mensch gewesen bin.
Ich fühle mich so unsagbar schuldig und mein Schmerz reicht bis an den Himmel.
Ich habe trotzdem das starke Bedürfnis nach Ausgleich und das Gefühl,
dass ich dieser verlorenen Seele wieder einen Platz in meinem Leben
und in meinem Herzen geben muss.
Ich bitte den lieben Gott um Vergebung und eine zweite Chance.
Ich werde dem Kind meine Hand reichen und es lieben,
wie eine Mutter ihr Kind lieben kann.
Komm zu mir zurück.
Es tut mir unendlich leid.
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Meine Antwort auf diese Email:
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Liebe [....],
danke für Deine Mail.
Ich sagte oft zu meinen Bekannten, solange Kinder nicht gezeugt wurden, spricht eigentlich alles dagegen sie zu zeugen, aber wenn sie gezeugt wurden, spricht alles dafür, sie zu bekommen und in Liebe groß zu ziehen.
Inzwischen sehe ich den ersten Teil anders: Solange Kinder nicht gezeugt sind, spricht nicht alles, aber viel dagegen, sie zu zeugen.
Bei Schwangerschaftsabbrüchen, egal ob gewollt oder ungewollt (!) sehe ich es ähnlich:
Solange die Schwangerschaft nicht abgebrochen ist, spricht alles dafür, das Kind zu bekommen. Sobald die Schwangerschaft aber abgebrochen ist (aber auch erst dann!), spricht alles dafür, dass es so das Beste für alle ist.
Das klingt vielleicht unlogisch, es ist aber auf alle Fälle die beste Sichtweise für alle (!) Beteiligten. Es ist eine positive Sichtweise. Das was schon als Tatsache feststeht, kann immer in einer positiven Sichtweise betrachtet werden. Alles andere ist Opfer-Verhalten statt Meister-Verhalten. Wir haben immer die Wahl, uns als Opfer der Umstände oder als Meister unseres
(weiteren) Lebens zu verstehen!
Die Schuldgefühle bringen Dich nicht weiter. Sie helfen weder Dir, noch dem gestorbenen Kind. Deine Einladung, diese Seele in einer neuen Verkörperung willkommen zu heißen, ist eine schöne Sicht und kann für Dich und die Seele des gestorbenen Kindes hilfreich sein. Diese Einladung soll aber aus Freude auf eine mögliche gemeinsame glückliche Zeit erfolgen, und keinesfalls aufgrund von Schuldgefühlen für die Entscheidung zum Abbruch der Schwangerschaft! Das ist ein wichtiger Unterschied. Ich hoffe, Du kannst das erkennen.
Es gab Gründe für Deine Entscheidung zum Abbruch. Ich weiß das, ohne die Gründe kennen zu müssen. Diese Gründe würden Dich ein nächstes Mal vielleicht nicht mehr zu der Entscheidung bringen, eine Schwangerschaft abzubrechen, aber das eine Mal habe diese Gründe zu dieser Entscheidung geführt, und das darf (im Nachhinein
gesehen) auch so sein.
Ich hoffe sehr, dass Du erspüren kannst, was ich Dir sagen will!
Und Du kannst mir auch jederzeit wieder schreiben!
Besonders Wichtig ist jetzt auch, dass Du Dich trotz allem geliebt weißt. Und die Verantwortung dafür kannst Du in Deine eigenen Hände nehmen, statt wie das viele oder die meisten von uns tun, sie auf Andere zu übertragen. Hierzu kannst Du mal diesen Text lesen:
http://www.jenseits-von-allem.de/schriftrollen.htm#3
Viele liebe Grüße,
Martin
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Und hier die Reaktion dieser Mutter auf meine Antwort:
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Lieber Martin,
ich bin sehr glücklich, dass Du mir gleich geantwortet hast.
Natürlich habe ich nichts dagegen, dass Du meinen Beitrag auf Deine Internetseite stellst.
Nach dieser Erfahrung hoffe ich, dass ich Frauen in ähnlicher Situation damit Helfen bzw. zum Nachdenken bringen kann.
Ich habe vor meiner Entscheidung auch Informationen im Internet gesammelt.
Es gab viel Pro und Contra.
Viele Frauen berichteten von Trauer und Erleichterung.
Leider kann ich keine erhoffte Erleichterung erlangen.
Im Gegenteil, mir reißt es fast das Herz heraus, über diesen schmerzlichen Verlust.
Sicher gibt es die unterschiedlichsten Gründe, die Frauen zu einem Abbruch bewegen.
Und ich werde mir auch nicht das Recht herausnehmen zu verurteilen.
Aber es ist vielleicht der Mut der Verzweiflung, der uns manchmal Dinge tun lässt, die wir nicht im geringsten abschätzen
können.
Ich möchte kurz über die NICHTIGEN Gründe sprechen, die mich dazu brachten das zu tun.
Ich habe seit zwei Jahren eine glückliche Beziehung mit einem sehr lieben Mann.
Kurz nachdem wir uns kennengelernt haben, kam auch schon neun Monate später unser lieber Franz auf die Welt.
Es ist das schönste und unbeschreiblichste Gefühl das ein Mensch haben kann.... ein Kind auf die Welt bringen!
Ich möchte dieses Gefühl am liebsten in ein Glas füllen und immer mal wieder öffnen und auch andere Frauen daran Teil
haben lassen.
Ich habe außerdem noch einen 7jährigen Sohn aus einer ersten Beziehung.
Und habe auch zum Vater des Kindes noch eine gute Bindung.
Das ist mir auch sehr wichtig!
Nach der Geburt meines zweiten Kindes wurde ich ein halbes Jahr später erneut schwanger.
Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Jetzt kommen die üblichen Argumente, wie: das schaff ich nicht, meine Freiheit,
mein Studium....
und und und. Dazu wurde ich auch sehr negativ von meiner dominanten Mutter beeinflusst.
Und schließlich habe ich das getan, was ich nicht für richtig hielt und es trotzdem getan habe.
Ich habe nicht auf die Worte meines Partners gehört, der mir immer wieder sagte :
"LASS ES KOMMEN ! LASS DIESES KIND AUF DIE WELT KOMMEN!"
Es tut mir so unendlich leid!
Als ich aus der Narkose erwachte, hat man mir ein Teil meines Herzens unwiederbringlich herausgerissen.
Noch niemals in meinem Leben habe ich so etwas unsagbar schmerzliches erfahren.
Jetzt bitte ich Gott mir eine zweite Chance zu geben, mir die verlorene Seele meines Kindes zurück zu geben.
Nicht aus einem Gefühl der Schuld, sondern weil ich mich wie neu geboren fühle und nichts so klar sehe wie jetzt.
Der Preis dafür war zu hoch aber vielleicht musste das erst passieren um mich jetzt diesem Gefühl und der Verantwortung
voll und ganz hinzugeben.
Alle Gedanken die ich vorher hatte sind Bedeutungslos.
Erst jetzt entsteht ein JA !
Ich bin auch nicht mehr traurig. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass bald Besuch bekommt.
Lieber Martin, kann es sein, dass mir mein Kind wieder in den Schoß gelegt wird?
Ich danke Dir für Dein Verständnis und ohne Dich hätte ich das sicher nicht geschafft und ich würde mich freuen,
wenn wir in Kontakt bleiben.
Du kannst auch diesen Brief ins Internet stellen!
An alle Frauen die vor dieser Entscheidung stehen.
Tut das nicht und Ihr werdet es nicht bereuen!
EIN KIND KANN MAN NICHT BEREUEN!
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Meine
Antwort auf diese zweite Email ist zwar sehr ausführlich, aber warum sollte ich
sie
hier nicht auch noch zur Verfügung stellen? Vielleicht hilft die Kommunikation,
die ich mit
der Verfasserin der beiden Emails hatte, jemandem in irgend einer Weise. Darum
hier auch
noch meine Antwort auf die zweite Email:
*************************************************************
Liebe [...],
ich schreibe diese Antwort Sekunden nach dem ich Deine zweite Email las, und meine Augen sind noch feucht...
Zuerst will ich Dir für alles danken:
Dass Du mir, einem für Dich fremden Menschen so viel Vertrauen und Deine innersten Gefühle schenkst,
dass Du einverstanden bist, Deine Erfahrung mit anderen Frauen zu teilen, in dem ich Deine beiden Mails auf meiner Seite hochladen darf,
dass Du versuchst positiv zu denken, obwohl Du gerade so eine Verzweiflung erlebt hast,
und dass Du mir das wunderbare Gefühl geschenkt hast, Dir etwas geholfen zu haben.
Meine philosophisch-religiösen Ansichten sind sehr extrem. Ich weiß nicht, wie weit Du schon etwas davon über meine Website gelesen hast. Du fragst mich, ob Dein Kind wieder zu Dir zurück kommen könnte. Also muss ich Dir meine grundlegende Sicht der Zusammenhänge jetzt kurz erklären, damit Du meine Antwort verstehen kannst.
Ich habe mir viele Gedanken zum Thema Wiedergeburt gemacht, und habe viele logische Widersprüche dabei gesehen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man von den üblichen unbewiesenen und wenig hinterfragten Standartvorstellungen ausgeht. Und diese sind:
1) Jeder Mensch hat eine 'eigene' individuelle Seele, wie er auch einen eigenen individuellen Körper hat.
2) Die Zeit ist so, wie wir sie erleben: Es existiert real nur die Gegenwart. Die Vergangenheit ist nur noch Erinnerung, die Zukunft ist noch nicht mal das. Und die Zeit ist un- umkehrbar. Zeitreisen sind reine Phantasie.
Für mich wurde Wiedergeburt inzwischen zu etwas logischem, das wunderbar in sämtliche existenziellen Zusammenhänge passt, inklusive der Frage nach dem Sinn von Allem und der Frage nach Gott und (!) der kindlichen Frage, wer eigentlich Gott gemacht hat, wenn Gott alles gemacht hat.
Hierzu musste ich aber die oben genannten Standartvorstellungen über Bord werfen.
Und inzwischen gehe ich davon aus, dass es im ganzen Universum nur eine einzige Seele gibt, die sich nach und nach durch all die Erfahrungen sämtlicher Verkörperungen zum Schöpfungswillen und zur ersten Ursache von Allem entwickelt. Das kann aber nur logisch funktionieren, wenn die Wiedergeburten dieser Seele zeitlich ungebunden stattfinden können. Also auch vom Tod der letzten Verkörperung aus betrachtet, die darauf folgende Wiedergeburt dieser Seele mit ihren bisherigen Erfahrungen und ihrem bisherigen Entwicklungsstand, in der Vergangenheit...!
Das ist super schwer zu verstehen, und zwar in jeder Hinsicht: Erstens sind wir nicht gewohnt, Zeit so zu verstehen, dass die Vergangenheit irgendwie erreichbar wäre, und zweitens würde es etwas ungeheuerliches und auch sehr beängstigendes bedeuten, nämlich, dass nichts, was irgendjemand erlebt, sei es als Opfer oder als Täter, von jemand fremdem erlebt wird, und uns selbst auf diese Weise erspart bliebe...
Dennoch gehe ich davon aus, dass es tatsächlich nur eine Seele gibt. Auch wenn ich es selbst nicht in vollem Maße wahrhabe und wahrhaben will, weil ich ansonsten logischerweise ein ähnliches Leben führen müsste, wie Jesus oder einige andere Heilige es taten. Und dazu fühle ich mich nicht in der Lage.
So, das sollte genügen, um Dir meine ungewöhnliche Sicht auf Wiedergeburt und dem Thema Seele einigermaßen zu beschreiben. Auf meiner HP ist ja auch die Buchvorstellung meines Buches "Jenseits von Allem", in welchem ich das Ganze ausführlich beschrieben habe.
Wie ist nun also meine Antwort auf Deine Frage? :) NUR Dein Kind kann wieder zu Dir kommen, wenn man es von der Seite betrachtet, welche Seele es ist, die sich bei Dir eine neue Verkörperung suchen wird. Denn es gibt ja keine anderen Seelen nach meiner Sichtweise. Es ist immer diese eine Seele, also auch bei Deinen beiden anderen Kindern, bei meinem 3 jährigen Benni, bei Dir, Deinem Mann, mir, meiner Frau, bei J E D E M. Aber jedes Mal ist die Seele in einem anderen Entwicklungsstadium. Als die Seele sich als Dein drittes Kind verkörperte, war dies ein weiterer Schritt ihrer Entwicklung. Sie hat diesen Schritt dazu gewonnen, egal ob sie als Dein drittes Kind nun 100 Jahre, 10 Jahre, 1 Jahr, oder nur 1 Monat gelebt hat.
Und danach kommen die nächsten Schritte. Weitere der unzähligen Verkörperungen. Wenn Du nun ein viertes Mal schwanger wirst, dann ist es natürlich wieder diese eine Seele. Aber wie viele Schritte von diesem einen kleinen Schritt entfernt, den die Seele als Dein drittes Kind gemacht hat, weiß ich nicht. So wie ich die Zeit betrachte, könnte Dein viertes Kind ja sogar einer der Schritte für die Seele sein, die *VOR* dem einen kamen, den sie als Dein drittes Kind gemacht hat.
Jedenfalls hat diese Seele als Dein drittes Kind eben diesen Erfahrungsschritt gemacht, für die kurze Zeit in Deinem Körper zu wachsen. Als dein drittes Kind, wird sie keine andere Erfahrung mehr machen, zumindest nicht mit Dir, wo Du jetzt selbst bist. Denn Du bist durch Deine Entscheidung in diese eine Richtung der Möglichkeiten gegangen, und da bist Du jetzt auch. So wie wenn man zwischen mehreren Wegen wählt, und den einen dann geht. Dann kommt man da hin, wohin eben dieser eine Weg führt. Das ist jetzt noch schwerer zu verstehen, denn das betrifft die Idee der verschiedenen, möglicherweise parallel zueinander existierenden Möglichkeitsvarianten unseres Universums. So gesehen, gibt es vielleicht eine Art parallel existierende Möglichkeitswelt, in der Du das dritte Kind geboren hast. Aber Du erlebst jetzt infolge Deiner "Richtungswahl" die andere Möglichkeit.
Für die eine Seele bleibt es jedoch unerheblich, der Bereich ihrer Erfahrungen wird einfach nur viel größer. Aber der ist sowieso schon unvorstellbar groß, so dass es für unsere Betrachtung eigentlich nicht so wichtig ist. Es kann aber sein, dass es Dich auch noch etwas trösten kann: Es könnte tatsächlich parallele Möglichkeitswelten geben, und in einer davon lebst Du mit Deinem Mann und Deinem dritten Kind, das Du auf seinen Wunsch hin DOCH geboren hast. Für die Seele selbst ist es aber nicht so wichtig. Sie erlebt jede Verkörperung einzeln und alle von ihr aus gesehen in einer Entwicklungsreihenfolge nacheinander. Sei es nun in den verschiedenen Zeiten der uns bekannten Zeitentwicklung, oder eben auch in den ganzen Möglichkeitsvarianten.
Ich möchte mich entschuldigen, dass ich hier so viel über meine philosophische Idee schreibe. Ich hätte auch einfach auf meine Buch oder die Internetseite verweisen können, aber ich wollte es für Dich ganz persönlich einfach noch einmal so neu formulieren, wie ich es jetzt tat. Wenn Du vielleicht nur "Bahnhof" verstehst, ist auch nicht so schlimm. ;) Aber ich kann Deine Frage, ob Dein Kind wieder zu Dir zurück kommen kann, eben nur in diesem Kontext beantworten.
Ich gestehe, ich habe Deine erste Mail und meine Antwort schon auf meiner Abtreibungsseite hochgeladen, bevor ich noch Dein OK dafür hatte... Aber ich wusste auch nicht, ob Du Dich noch mal meldest. Die andere Frau, die mir eine ähnliche Erfahrung im Forum meiner HP geschildert hatte, was Du ja auf meiner Abtreibungsseite vielleicht gelesen hast, hatte sich auch nie mehr gemeldet. Ich werde jetzt auch noch Deine zweite Mail dort hochladen, denn sie kann sicher vielen Frauen in ähnlicher Lage helfen. Sie werden sich verstanden fühlen, und gleichzeitig werden sie die positive Energie von Dir fühlen. :)
Liebe Grüße, auch an Deine Familie, Martin
PS: Du kannst unseren Mailverkehr natürlich auch gerne Deinem Mann zeigen, wenn Du willst. Vielleicht kann ihm das ein oder andere davon auch etwas Mut machen, die Dinge wieder positiv sehen zu können.
Erfahrungsbericht eines betroffenen Vaters
Email an mich von Juni 2010:
Ich bin ein Mann, der leider erleben musste von meiner
Freundin und ihrem eigenmächtigem Schritt
einer Abtreibung meines Kindes in der 12. Schwangerschaftswoche.
Seitdem sind wir getrennt,
aber dieses tut nichts zur Sache, denn meine innerlichen seelischen SchmerzenEin Alptraum hatte mich auch begleitet.
Diese Niederschriften habe ich als Anhang beigefügt und gebe
Ihnen durch diese Mail die rechtliche Erlaubnis
diese auf Ihrer Web-Seite veröffentlichen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
*************************************************************
Hier die beiden Texte vom Anhang dieser Email:
*************************************************************
1)
Mein liebstes Kind
Du
kamst ins Leben hinterher
und
suchst Vertrauen all' zu sehr.
Mit
deiner lieben jungen Art,
du
warst ganz groß und warst ganz stark.
Julia
wollt' mir geben Geld, ganz Stark.
Ich
sprach, Nein Julia, nich' auf diese Art.
Und
sprach, Nur langsam mit den Pferden
und
hoffe, dass wir uns nich' gefährden.
Und
voller Neugier der Fragen gleich,
was
kommt und geb' ich dir im Reich.
Ich
lud' dich ein die ganze Nacht,
branntest
vor Liebe, es ward' vollbracht.
Ein
Kind ganz klein und zart
wuchs'
unterm Herzen, du warst stark.
Den
Weg zu gehen für diese Liebe,
zusammen
ohne fremde Diebe.
Und
all' die Liebe dieser Welt,
die
uns das Leben weit erhellt,
begleitet
von einem dunklen Schatten
und
kroch' in uns wie böse Ratten.
Gewitter
hat es viel gegeben und
all'
mein Streben nach dem Leben
durchschlug
die dunkle Mauer nicht,
ich
bin nur ich und Gott mal nicht.
Empfunden
hab' ich nie ne'n Streit,
der
uns Entzweit, Klugheit bereit,
um
bös' zu sein dem Leben gleich,
für
unser großes Kinderreich.
12
Wochen waren dann vergangen,
seitdem
wir unsern Spross empfangen,
ganz
groß und weit warst du geworden,
ich
machte mir ganz viele Sorgen.
Du
gingst und warst dann plötzlich fort,
ich
suchte dich an jedem Ort,
nach
Tagen sprachst du aus nem' Versteck,
das
Kind, das Kind, das Kind ist weg.
Ich
ging dann runter zu der Elben,
um
zu suchen nach derselben,
wo
wir uns trafen an der Pier,
ich
war allein ohne Sproß und Ihr.
Gefallen
bin ich in den Sand,
ganz
tief mit Tränen ohne Rand,
der
Tag ward' dunkel mein Seelenmatz,
ich
liebe dich, warum mein Schatz.
Gesehen
hast du dieses Kind,
es
ward' schon fertig, kein Wind,
nun
schmerze ich, s' entsorgt zu sehn,
ich
fühle mich ganz ganz allein.
Ich
schaute in das Internet
und
fand ne' Seite erschreckend nett,
mit
Worten die zwar schmerzlich klingen,
doch
ich möcht' sie heute singen.
Der
Medizin kann heute verwalten
400
gramm Babys am leben erhalten,
und
im Raume nebenan ,
sterben
Kinder mit 600 Gramm.
Beruhigend
für meine Seelenwelt,
bastelte
ich mit Trauergeld,
ein
Kärtchen fein, ein Kreuz ganz klein,
gebend
in die Erde rein.
Nun
ruhest du ganz Schmerzensfrei,
mein
Herz ist immer noch dabei,
ein
Hauch, ein Wind, mein Kind,
kam
in mein Herz zurück geschwind.
Nun
geh' ich fort und wünsch dir Glück,
uns
ward' versagt das große Stück,
das
lieben dieser ganzen Welt
ich
denk' an dich im Sternenzelt.
Oh
Julia, Frau der ganzen Erde,
das
Leben nur nur aus dir werde,
ein
Mann das Leben in dir weckt.
mit
Achtung, Würde und Respekt,
Kommst
du zurück bin ich wieder,
Verzeihung
ist mein höchstes Gut,
in
meinen Träumen tausend Lieder,
nur
du entscheidest voller Mut.
Gebrochen
hab'sch alle Gerichte,
das
alte Leben war so Rau,
aus
Liebe unzähl'ger Gedichte,
fürs
Leben und Sie, Julia als Frau.
*************************************************************
2)
A L B - T R A U M
vom 4. zum 5. Februar 2010
Ich
bin mit einer Frau auf einem großen betonierten
Platz
umringt von großen fensterlosen Betonbauten.
Plötzlich
kamen vom anderen Ende des Platzes hinter
den
Betonbauten zwei Männer hervor gerannt.
Die
Frau sagte zu mir : Schnell weg hier und versteckte sich hinter
einer
kleinen Betonmauer.
Ich
fragte warum. Die Frau antwortete nicht und verkroch sich
noch
mehr in gebückter Haltung hinter der Betonmauer.
Ich
hörte wie ein Mann zum anderen sagte :
Komm,
da sind sie, jetzt haben wir sie.
Ich
lief mit drei Schritten den Männern entgegen und schrie
mit
erhobenen Händen ihnen entgegen :
Ich
ergebe mich, ich ergebe mich, ging dann zu der Frau
und
stellte mich mit Körperkontakt an ihre rechte Seite.
Die
Männer kamen näher, schnappten sich die Frau,
drehten
sie um, der eine hielt ihre Arme auf dem Rücken fest,
die
Frau war hilflos und ohne Gegenwehr schlapp und der
andere
Mann nahm einen blank polierten 45-ziger Trommelrevolver
und
hielt sie der Frau auf Berührung ins Genick.
Ich
sagte :
Warum
denn immer noch, wir haben uns doch ergeben ?
Plötzlich
verwandelte sich die Frau (im Traum)
in
ein Kind und schaute mich ängstlich an.
Immer
noch in Körperkontakt mit der Frau/dem Kind schaute ich auf
den
Revolvermann und dann auf den 45-ziger Trommelrevolver.
Der
Trommelrevolver glänzte in der Sonne.
Der
Schlagbolzen öffnete sich, die Trommel drehte sich langsam,
ich
stand da in meiner Gewaltlosigkeit und Ohnmacht,
der
Schlagbolzen schnappte in die Trommel zurück im Genick
des Kindes/der Frau
und
ich
*************************************************************
Meine Antwort auf diese Email mit den beiden Texten des betroffenen Vaters beschränkte sich auf
die Mitteilung, dass ich seine Texte hier veröffentlicht habe (Anmerkung von Martin Kiechle).
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Sollten
mich weiter Erfahrungsberichte von Müttern oder betroffenen Vätern
erreichen, egal ob sie eine Abtreibung hinter sich haben, oder ob sie mir davon
berichten, dass sie es doch nicht gemacht haben, obwohl sie es eigentlich vor
hatten, werde ich diese Berichte hier ebenfalls gerne veröffentlichen, aber
natürlich nicht ohne jede/n Verfasser/in jedes Mal zuerst nach Ihrem
Einverständnis dafür zu fragen, und selbstverständlich ohne Namen zu nennen.
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Welche Alternativen gibt es zur Abtreibung, wenn ein Kind unerwünscht ist?
Warum kann ein Kind unerwünscht sein?
Es gibt einige Möglichkeiten, warum ein Kind unerwünscht erscheinen kann, vor allem in der Zeit, bevor es geboren wurde...
Natürlich gibt es auch Kinder, die auch nach
ihrer Geburt noch unerwünscht erscheinen.
Ich verwende hier absichtlich die Formulierung "unerwünscht
erscheinen", denn es gibt eine tiefe biologische Ebene, auf der jedes
gezeugte Kind von den leiblichen Eltern erwünscht ist. Unser instinktives
Bedürfnis unsere Gene an folgende Generationen weiterzugeben, ist derart tief
verwurzelt, dass es sich nie durch unser bewusstes Denken, Wünschen und Erleben
beeinflussen lässt.
Man kann also davon ausgehen, dass jeder erfolgreiche Zeugungsakt auf dieser tiefen instinktiven Ebene bedeutet, dass das gezeugte Kind von beiden Eltern 'gewünscht' ist, auch wenn diese Art des Wünschens kein bewusstes Wünschen bedeutet.
Es mag aber einigen Menschen eine hilfreiche Perspektive sein, sich nach der Zeugung eines unerwünscht erscheinenden Kindes klar zu machen, dass es da tatsächlich eine tief in uns allen verwurzelte Ebene gibt, auf der jedes gezeugte Kind nicht nur hocherwünscht ist, sondern sogar als Erfüllung des Lebenssinns empfunden wird.
Dies nur zur Einstimmung in das Thema möglicher Alternativen zur Abtreibung 'unerwünschter' Kinder.
Hier nun eine Auflistung möglicher Gründe, warum ein ungeborenes Kind unerwünscht erscheinen kann:
Die Eltern, speziell die Mutter scheint noch zu jung zu sein um Mutter zu werden und zu sein;
Der Vater steht nicht zu seiner Verantwortung und verlässt die schwangere Frau;
Die Verhütung hat versagt, und ein Kind passt nicht in die bisherigen Lebenspläne;
Die Eltern stecken in einer finanziellen Krise und haben Angst das Kind nicht ernähren zu können.
Mit diesen fünf Punkten scheinen mir alle
Möglichkeiten abgedeckt zu sein, warum ein ungeborenes Kind unerwünscht
erscheinen könnte.
Diese Punkte werden wir nun einzeln genauer beleuchten, um zu sehen, dass es bei
jedem einzelnen Punkt mehrere Möglichkeiten gibt, die eine Abtreibung unnötig
machen:
Hier besprechen wir mögliche Alternativen zu einer Abtreibung in 5 verschiedenen grundlegend möglichen Situationen, in denen ein Kind unerwünscht zu sein scheint:
Diese Situation ist wohl eine der extremsten Möglichkeiten, bei der die meisten Menschen grundsätzlich sofort zur Meinung tendieren, dass in diesen Fällen eine Abtreibung auf jeden Fall gerechtfertigt sei...
Rein gefühlsmäßig ist diese Ansicht auf den ersten Blick
natürlich klar nachvollziehbar.
Aber spätestens beim zweiten Blick müssen dann aber doch berechtigte Zweifel
bezüglich dieser Ansicht angemeldet werden, und spätestens beim dritten
Hinsehen wird klar, dass selbst in diesem extremen Fall eine Abtreibung keine
Lösung sein darf.
Der erste Blick:
Es ist leider so, dass viele Menschen nicht zu dem zweiten und
dritten Blick bereit sind, weil dieser erste Blick, bei dem man die Abtreibung
gefühlsmäßig befürworten kann, etwas mit Gerechtigkeits- und Rachegefühlen
zu tun hat. Dieser erste Blick gilt hauptsächlich dem Vergewaltiger und seiner
scheußlichen Tat. Man fühlt hierbei Hass auf den Vergewaltiger, oder zumindest auf
seine Tat, und gleichzeitig auch Mitleid mit dem Opfer, der vergewaltigten
Frau.
Man empfindet es als gerecht, dafür zu sorgen, dass diese abscheuliche Tat im
wortwörtlichen Sinne keine Früchte tragen kann. Dass der Vergewaltiger hierbei
auch noch sein Kind verliert ist gleichzeitig noch eine Art berechtigter Rache,
die er für seine schlimme Tat verdient zu haben scheint.
Aber kommen wir nun zum zweiten Blick:
Der zweite Blick gilt alleine der werdenden Mutter. Unabhängig von den Umständen der Zeugung wächst in ihrem Bauch ein neues menschliches Leben heran. Alle dadurch ausgelösten Gefühle und Instinkte erlebt die Mutter primär ebenfalls unabhängig der Vergewaltigung. Erst sekundär spielen die Erinnerungen an dieses schlimme Erlebnis ebenfalls eine Rolle und vermischen sich mit den natürlichen, durch die pure Schwangerschaft bedingten Gefühle. Die hormonell ausgelösten Mutterinstinkte bleiben davon unberührt, denn diese finden nicht auf der Ebene des Bewusstseins statt.
Wenn die werdende Mutter die Schwangerschaft unterbrechen würde, dann würde sie trotz der Vergewaltigung ein unschuldiges Kind töten, und dieses Wissen hätte sie auch trotz allen Gedanken und Gefühlen der vermeintlichen Berechtigung zu dieser Tat. Es wäre aber nicht nur irgend ein unschuldiges Kind, das sie töten würde, sondern es wäre ihr eigenes unschuldiges Kind. Zu keinem anderen Kind, als zu dem eigenen haben wir Menschen eine vergleichbar enge Verbindung.
Die Vergewaltigung wird im Laufe der Jahre mehr und mehr
verarbeitet, und es besteht die Chance, dass sie tatsächlich fast vollständig
in der Vergangenheit verblassen kann.
Die Tötung des eigenen Kindes ist dagegen viel elementarer und
unwiderruflicher, nie mehr gut zu machen und niemals endgültig zu verarbeiten.
Eine Schuld ist entstanden, die nicht mehr zu tilgen ist...
Die vergewaltigte Frau würde sich zu dem schlimmen Erlebnis der Vergewaltigung mit einer Abtreibung zusätzlich noch viel mehr belasten, als sie es durch die Vergewaltigung sowieso schon ist.
Der dritte Blick:
Der dritte Blick gilt ausschließlich dem gezeugten Kind. Dieses Kind bekam durch die Zeugung die Chance, sich als Seele in einem menschlichen Körper zu verkörpern, und zwar genau an dem Ort und zu der Zeit, die für die Gesamtentwicklung dieser Seele genau richtig und passend sind. Dieses Seele hat wahrscheinlich genau diese Situation gebraucht, wo seine nächste Verkörperung durch eine Vergewaltigung ausgelöst wird. Wenn dies der nächste notwendige Schritt für diese Seele ist, dann kann man ihr diesen Schritt nicht ersparen. Im Gegenteil, man sollte ihr diesen Schritt ermöglichen und ihr dabei helfen.
Insgesamt betrachtet:
Zusammengenommen sind die negativen Folgen einer Abtreibung für Mutter und Kind viel gravierender, als die Gründe, die auf den ersten Blick für eine Abtreibung nach einer Vergewaltigung zu sprechen scheinen!
Auch wenn das Kind ausgetragen wird, besteht für die Mutter noch die Möglichkeit es zur Adoption frei zu geben, wenn sie durch das Erlebnis der Vergewaltigung nicht in der Lage ist, das Kind zu lieben und aufzuziehen. Sie hat es dann nicht getötet, und nur der Tot ist so absolut unwiderruflich! Die Zukunft für Mutter und Kind bleiben auch nach einer Adoption für alle Eventualitäten offen. Es mögen dadurch zwar auch Schuldgefühle bei der Mutter entstehen, aber im Vergleich zu denen, die bei einer Abtreibung entstehen, sind die relativ harmlos.
Hierbei muss man natürlich unterscheiden zwischen den extremst möglichen Fällen, wenn die Mutter beispielsweise gerade mal 12 Jahre alt ist, und den weniger extremen Fällen, wenn die Mutter beispielsweise 16 oder 17 Jahre alt ist.
Für die Frage, ob man aus solchen Gründen eine Schwangerschaft unterbrechen sollte, spielen diese Unterscheidungen aber kaum ein Rolle.
Die Schwangerschaft und die Geburt kann von jedem Mädchen verkraftet werden, sobald sie geschlechtsreif wurde. Auf jeden Fall kann es besser verkraftet werden, als die negativen Folgen einer Abtreibung! Gerade wenn die werdende Mutter noch ein Mädchen ist, wird sie nach einer Abtreibung in späteren Jahren zur Meinung gelangen, dass die Abtreibung eher die Entscheidung der Erwachsenen in ihrem Umfeld war, als ihre eigene...! Dies macht die negativen psychischen Spätfolgen der Abtreibung noch schlimmer bei ihr, als wenn sie in reifem Alter aus eigener Entscheidung gehandelt hätte.
Die Schwangerschaft und die Geburt stellen also nicht das Hauptproblem dar, wegen welchem man eine Abtreibung befürworten müsste.
Je jünger die werdende Mutter ist, desto jünger sind in der Regel ja auch die Eltern und Großeltern, und desto wahrscheinlicher sind diese auch noch am Leben. Wenn sie ihre Tochter / Enkeltochter lieben, dann können sie ihr die Aufgabe der Versorgung und Erziehung des Kindes fast vollständig abnehmen. Sollte dies im Einzelfall nicht möglich sein, gibt es in der Regel noch andere nahestehende Menschen, die so viel helfen können, dass es für das Mädchen möglich ist, das Kind zu bekommen und groß zu ziehen.
Selbst wenn im Einzelfall diese Stricke alle reißen sollten, bleibt außer der Entscheidung für eine Abtreibung immer noch die Möglichkeit das Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben, genau wie dies ja auch nach einer Vergewaltigung als bessere Alternative zur Abtreibung möglich ist.
Man könnte also sagen, es gibt einige andere Möglichkeiten für ein sehr junges schwangeres Mädchen, als eine Abtreibung. Man sollte es aber eher so sehen, dass Abtreibung eigentlich gar keine akzeptable Möglichkeit ist, denn hierbei wird immer mindestens ein Mensch getötet, und ein anderer schwer geschädigt!
Leider gibt es immer wieder dieses verantwortungslose Verhalten von Männern, und zwar von Männern in fast jeder Altersgruppe. Die Gründe für dieses Verhalten sind nicht immer die gleichen, die Folgen für die schwangeren verlassenen Frauen sind aber jedes Mal nahezu die gleichen.
Die werdende Mutter hat aber trotzdem auch in einer solchen Situation immer (!) mehrere Möglichkeiten, ihr Kind trotzdem zumindest zu gebären, statt eine Abtreibung in Erwägung zu ziehen. Die negativen Folgen einer Abtreibung für alle Beteiligten sind weiter oben schon ausführlich beschrieben, weshalb wir hier nicht erneut auf diese Aspekte eingehen wollen.
Eine verlassene schwangere Frau kann unter Umständen und mit etwas Eigeninitiative und Glück noch vor der Geburt einen anderen Mann finden, der sie so sehr liebt, dass er ihr ungeborenes Kind akzeptiert und beschließt, diesem ein best möglicher Vater zu werden. Gerade wenn das Kind noch ungeboren ist, hat ein anderer Mann die besten Chancen, dieses Vorhaben erfolgreich zu meistern. Wenn er bei der Geburt dabei sein kann, wird eine sehr tiefe Beziehung zu dem Kind ermöglicht, obwohl es nicht von ihm selbst ist. Und das Kind wird ihn von Anfang an als Vater erleben und ganz selbstverständlich annehmen.
Aber sogar dann, wenn die Frau erst dann einen anderen Mann findet, der sie liebt und ihr Kind akzeptiert, wenn das Kind schon längst geboren ist, kann dieser Mann dem Kind ein (fast) richtiger Vater werden. Wenn die Frau diesen Mann in den ersten drei Jahren nach der Geburt ihres Kindes findet, wird das Kind sich später nicht mal an die Zeit erinnern, in der es ohne Vater aufwuchs.
Sollte die Frau aber letztendlich doch keinen anderen Mann mehr finden, dann kann sie das Kind auch als alleinerziehende Mutter erfolgreich großziehen. Genügend Frauen haben diese Aufgabe schon mit Bravur gemeistert.
Falls im Einzelfall aber so schwerwiegende Gründe vorliegen, dass es der werdenden Mutter undenkbar erscheint, das Kind zu behalten, nach dem der leibliche Vater sie im Stich gelassen hat, so bliebe als letzter Ausweg immer noch die Möglichkeit das Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben, und sei es über die Notfalllösung der Babyklappe...!
Also kann man feststellen, dass auch diese Situation, in der eine schwangere Frau von dem leiblichen Vater des Kindes im Stich gelassen und verlassen wurde, eine Abtreibung in keinem Fall nötig macht oder rechtfertigen kann!
In dieser Situation ist eine Abtreibung im Vergleich mit allen beschriebenen Situationen wohl am wenigsten eine Notwendigkeit. Fast erübrigt es sich, hierzu noch weitere Worte zu verlieren.
Dennoch kann man folgendes dazu feststellen:
Sollten die bisherigen Lebenspläne, in denen das Kind nicht vorgesehen war, tatsächlich absolut unabänderlich sein, so dass es unmöglich wäre, dass die leiblichen Eltern das Kind selbst versorgen und groß ziehen, dann bliebe anstatt einer Abtreibung selbstverständlich immer noch die Freigabe zur Adoption. Eine Abtreibung ist zwar schneller und vordergründig einfacher, schadet aber der Mutter ganz erheblich, auch wenn das von den Abtreibungsbefürwortern immer herunter gespielt oder gar völlig bestritten wird!
Außerdem, ganz unabhängig von den negativen Folgen einer Abtreibung für die Mutter, sollten die Eltern des Kindes zumindest in der Lage sein zu erkennen, dass das Versagen der Verhütung in keinem Fall in irgend einer Weise dem Kind angelastet werden darf, sondern in irgendeiner Art eben doch auch mit den Eltern zu tun hat. Diese sollten darum zumindest das Austragen und die Geburt des Kindes, sowie die offizielle Freigabe zur Adoption (wenigstens aber den Gang zur Babyklappe) in Kauf und auf sich nehmen!
Auch in dieser Situation ist also die Abtreibung völlig unangebracht und unnötig!
Hier gilt alles oben gesagte erneut, allerdings mit dem Unterschied, dass die Eltern in einer solchen Situation die Möglichkeit haben, sich bei entsprechenden staatlichen und/oder karitativen Stellen beraten und helfen zu lassen, damit sie ihre finanzielle Situation in Griff bekommen, bis das Kind geboren wird.
Wenn die Eltern die die Tatsache, dass sie ein Kind gezeugt haben, zum Anlass nehmen, ihre finanzielle Situation unter Inanspruchnahme aller möglichen Hilfestellungen in den Griff zu bekommen, dann kann das aus jeder denkbaren Ausgangssituation heraus auch tatsächlich klappen.
Das Kind statt dessen abzutreiben verschlimmert die Lage in jeder Hinsicht noch mehr! Die finanzielle Situation ändert sich dadurch auf keine Fall zu besseren, und es kommen alle negativen Folgen der Abtreibung noch obendrein hinzu!
In dieser Lage gibt es nur zwei akzeptable Möglichkeiten:
Die Eltern nehmen Herausforderung an, und setzen alle Hebel
in Bewegung, damit sie im Hinblick auf das kommende Kind ihre
Finanzsituation endlich gründlich bereinigen, wozu es etliche staatliche
und karitative Hilfsangebote gibt.
Die Eltern bleiben bezüglich der finanziellen Situation (und damit auch bezüglich ihrer gesamten Lebensplanung...) hoffnungslos, beschließen aber das Kind zumindest zur Welt zu bringen und es danach zur Adoption frei zu geben.
Gibt es trotzdem Ausnahmesituationen, die eine Abtreibung unbedingt notwendig machen?
Nach allen oben beschriebenen Betrachtungen scheint es also tatsächlich keine zwingenden Gründe für Abtreibungen von Kindern zu geben.
Aber haben wir auch wirklich alle möglichen Situationen beleuchtet, in denen sich eine Frau (und ihr Mann) zur Abtreibung entscheiden könnten?
Wir sehen uns nun also zum Schluss noch zwei Extremsituationen an:
Ärzte können heutzutage verschiedene mögliche Behinderung eines ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft zweifelsfrei feststellen.
Behinderung ist allerdings nicht gleich Behinderung!
Es gibt Behinderungen, mit denen ein Kind nach der Geburt nur wenige Stunden zu leben haben, und es gibt andere Behinderungen, mit denen ein Kind trotz der Behinderung ein glückliches Leben mit nahezu normaler Lebenserwartung führen können. Und dazwischen gibt es alle möglichen Abstufungen, je nach Behinderung.
Wir können hier nicht alle einzelnen möglichen Behinderung anführen und im einzelnen beleuchten, denn dies würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Wir können aber einige allgemeine Dinge zu der Thematik feststellen:
Es ist erst einmal eine eine Frage der philosophisch-religiös-spirituellen Einstellung der Eltern, wie sie eine Behinderung ihres Kindes prinzipiell einordnen.
In der Anthroposophie geht man beispielsweise davon aus, dass jeder Mensch eine sich immer wieder verkörpernde Seele ist, und dass die Seele auch die jeweils negativen Aspekte ihrer jeweiligen Verkörperungen als Erfahrung für ihre Gesamtentwicklung benötigt. Nimmt man einem Menschen die Möglichkeit eine negative Erfahrung zu haben, die er ohne Fremdeingreifen eigentlich gehabt hätte, so wird sich diese Seele nach anthroposophischer Sichtweise irgendwann alleine darum in einer Art neu verkörpern, die ihr diese negative Erfahrung dann schließlich doch noch ermöglicht.
Dies ist also eine Sichtweise, nach welcher jede mögliche Behinderung eines Kindes keinen Anlass geben würde, das Kind vor seiner Geburt abzutreiben. Aber dies ist wie gesagt eine Sache der spirituellen Einstellung der Eltern.
Es muss aber festgestellt werden, dass es Behinderungen gibt, die einem glücklichen Leben des Kindes keineswegs im Wege stehen.
Ein klassisches Beispiel für eine solche Behinderung ist das Down Syndrom (landläufig und vor allem früher auch als
"Mongolismus", und die Betroffenen als "mongoloid"
bezeichnet, weil Menschen mit dem Down Syndrom leicht asiatisch, bzw. mongolisch
aussehen). Gerade Menschen mit dem Down Syndrom leben ihr Leben oft sogar glücklicher, als nichtbehinderte Menschen.
Und Dank des medizinischen Fortschritts ist die Lebenserwartung von
Menschen mit dem Down Syndrom inzwischen schon fast so hoch wie die von gesunden
Menschen (jeder zehnte erreicht das 70. Lebensjahr).
Eine allgemeingültige Aussage gegen oder für Abtreibung bei der sicheren Feststellung einer Behinderung des Kindes lässt sich also tatsächlich nicht
treffen, denn es muss von Fall zu Fall genau unterschieden werden, welcher Art
diese Behinderung sein wird.
Hier kommen wir nun zum Schluss zu dem einzigen Punkt, den ich persönlich als einen möglichen Grund für eine Abtreibung empfinde.
Aber auch hierbei gibt es ein weites Spektrum an
möglichen Gefährdungen und deren Intensitäten.
Und auch hier spielt die spirituelle Einstellung der Eltern die größte Rolle
bei der Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung.
So bleibt mir eigentlich nur noch übrig, meine persönliche Ansicht zu äußern, dass ich mir eine Abtreibung von allen möglichen Situationen einzig in dieser vorstellen könnte, dass medizinisch eindeutig feststeht, dass sowohl Mutter als auch Kind mit Sicherheit entweder bei der Geburt oder sogar schon vorher sterben werden, falls keine Abtreibung vorgenommen wird, dass aber eine Abtreibung wiederum eindeutig das Überleben der Mutter sichert.