Wie ich 1997 mit dem Rauchen aufhörte
Ich hatte schon länger mit den Zigaretten aufgehört, rauchte aber so viele Joints, wie andere
Zigaretten. Ich mischte das Hasch immer mit Tabak.
Als ich 1997 mein Buch „Jenseits von Allem“ fertig geschrieben hatte, wollte ich mich
erstmals für spirituelle Gedanken Anderer öffnen und erinnerte mich im TV eine Australierin
gesehen zu haben, die sagte, sie würde „von Licht leben“. Sie sagte außerdem, dass sie auch
ein Buch namens „Lichtnahrung“ darüber geschrieben habe. Ich kaufte mir dieses Buch und
als ich es gerade mal zur Hälfte gelesen hatte, beschloss ich, mir erst dann eine Meinung zu
dieser „Lichtnahrung“ zu bilden, wenn ich die Autorin persönlich getroffen habe, und dass ich
ihr bei dieser Gelegenheit ein Exemplar meines Buches geben und sie um ihre Meinung dazu
fragen wollte.
‚Zufällig’ gab es zwei Wochen später gerade mal 60 km von meinem Wohnort entfernt ein
Abendvortrag mit der dieser Autorin, deren Pseudonym Jasmuheen lautet. Diesen Vortrag
besuchte ich dann auch.
Ich fand ihren Vortrag sehr interessant, und beschloss schon während dessen, dass ich auch
einmal eines ihrer Wochenendseminare besuchen wollte. Bei diesem ersten Abendvortrag gab
es eine Stelle, wo sie sagte, dass wir mit unseren vier Körpern (physischer Körper,
Gefühlskörper, Gedankenkörper und Seelenkörper) mit einer vier-saitigen Gitarre zu
vergleichen sind, und dass man auf einer Gitarre nur dann schöne Musik spielen kann, wenn
auch wirklich alle Saiten richtig gestimmt sind!
Durch dieses einleuchtende Bild erkannte ich zum ersten mal sehr klar, dass meine frühere
Einstellung, dass nur das Spirituelle wichtig und wertvoll ist, nicht aber das vergängliche
Materielle (zu welchem ja auch der physischer Körper gehört), wohl so nicht ganz in Ordnung
war... Es wurde Zeit, dass ich mich – solange ich als Mensch lebe – endlich als Ganzes und
damit auch inklusive meines materiellen Körpers (und dessen zart verästelter lebenswichtigen
Lunge...) akzeptierte und wertschätzte!
Und in der Pause des Vortrags ging ich dann nach Draußen und rauchte meinen
mitgebrachten kleinen Joint. Nach der Pause machten wir Atemübungen und sangen
gemeinsam das OM. Dabei erkannte ich überdeutlich, wie unstimmig es war, was ich da tat!
Ich wollte also wie gesagt noch mehr von Jasmuheen und der Lichtnahrung wissen, und nahm
mir vor, dass ich einige Monate später auf ein Wochenendseminar von ihr in Berlin fahren
wollte. Allerdings schwor ich mir, dass ich dieses Seminar nur als Nichtraucher besuchen
würde.
Jetzt galt es nur noch den liebevollsten (!) Zeitpunkt zu finden, um mit dem Rauchen
aufzuhören (dass man bei so etwas liebevoll mit sich selbst umgehen sollte, das hatte ich auch
gerade von Jasmuheen gelernt). Ich wollte wieder eine rosa Lunge haben! Ich wollte keinen
Rauch mehr in die Lunge pumpen. Das hieß aber nicht, dass ich mein geliebtes Hasch nicht
mehr konsumieren wollte! Aber das kann man ja auch essen!
Also suchte ich mir als Termin einen Klinikaufenthalt aus, der zwei Monate später für eine
Hand-OP geplant war. Am Vorabend vor der OP rauchte ich draußen vor der Klinik meinen
letzten Joint, warf die restlichen Zigaretten in den Abfalleimer und ging zurück ins
Klinikzimmer.
Nach der OP löffelte ich von der mitgebrachten selbstgemachten Haschmarmelade. Das war
quasi mein eigenes spezielles 'Metadon'-Programm. ;)
Und es funktionierte hervorragend. Die Nikotinsucht hatte gegen die Marmelade keine
Chance!
Danach löffelte ich Zuhause noch einige Wochen weiterhin so einige Gläser Marmelade, bis
ich merkte, dass ich täglich zu einer späteren Uhrzeit meinen ersten Löffel Marmelade aß. Da
kam mir die Idee einmal auszuprobieren, wie es wohl wäre, mal einen Tag lang gar keine
Marmelade zu mir zu nehmen. Ich ließ das Glas am nächsten Tag unberührt, und ich
vermisste nichts! Also hängte ich noch einen Tag dran, und noch einen, und noch einen, und
dann wusste ich, dass ich auch mit dem Haschisch aufgehört hatte! :)
Die Sucht war nämlich gar nicht das Hasch gewesen, sondern das Nikotin und das Rauchen
an und für sich! Und diese Sucht hatte ich mit Hilfe des Haschs überwunden. Danach waren
Hasch und Nikotin endlich voneinander getrennt, und ich hatte erstmalig die Chance gehabt,
zu erspüren, dass Hasch, tatsächlich nicht süchtig macht! Und nach den 20 Jahren
Dauerkonsum hatte ich alles, was mir Hasch geben konnte gründlichst ausgelotet! Jetzt
brauchte ich es einfach nicht mehr! Und damit war mein Ausstieg komplett!
Völlig fest steht nun für mich, dass ich nie wieder (!!) Rauch in meine zarte feinverästelte
Lunge pumpen werde. Vom Hasch musste ich mich innerlich nicht so extrem distanzieren,
denn das war auch nie eine wirkliche Sucht. Das habe ich einfach nur hinter mir.
Der Trick, mit dem jede Sucht
innerhalb von Sekunden besiegt werden kann:
Eine Sucht wie die nach Nikotin, Alkohol, diversen Opiaten, oder auch die Sucht nach
Glücksspiel oder einem geliebten Hobby ist erst dann wirklich besiegt, wenn man beschlossen
hat,
das Suchtmittel bis zum Tod nicht mehr zu benutzen. Alles andere ist nur ein
Pausieren
und beendet die Sucht nicht! Jeder Süchtige kann pausieren. Das fällt nicht schwer! Die Sucht
bleibt im Hintergrund und weiß, dass sie irgendwann (in einem schwachen Moment) wieder
befriedigt werden kann.
Diese Hintertür muss von Anfang an ausgelöscht werden, wenn eine Sucht aufgelöst werden
soll. Das ist der Schlüssel und das Geheimnis des Ausstiegs aus jeder beliebigen Sucht!